Das Fliesen ist dank moderner Kleber heute so leicht wie Tapezieren. Mit richtigen Werkzeugen schaffen es auch Anfänger.
Ob Sie die glattgeputzten Wände eines Neubaus fliesen wollen oder – Fliese auf Fliese – Ihren Altbau renovieren, ohne die richtigen Werkzeuge werden Sie kein gutes Ergebnis erzielen. Für den präzisen Größenzuschnitt, also für gerade Schnitte, gibt es preiswerte Fliesenschneider, deren Anschaffung sich auch schon bei kleineren Bauvorhaben lohnt. Rundungen und Konturen kann man nach alter Methode herausknabbern oder sauberer mit Sägedraht, Stichsäge oder Kreisschneider anfertigen. Bei dicken, hartgebrannten Bodenfliesen ist ein kleiner Winkelschleifer mit einer Trennscheibe für Stein das richtige Schneidwerkzeug zum Anritzen.
Hartmetall für die Schneidwerkzeuge.
Dank automatisierter Herstellung sind Fliesen heute preiswerter als noch vor wenigen Jahren und damit auch kein Luxusartikel mehr. Andere Zuschlagstoffe und Brenntechniken lassen heute Fliesen entstehen, die sich leichter bearbeiten lassen, und die dazu nötigen Werkzeuge sind besser und einfacher zu handhaben als früher. Die kleinen Schneidräder von Fliesen- und Glasschneidern sind aus Hartmetall und ritzen die glasierte Oberfläche der Fliese nur ganz leicht an. Das reicht aus, um sie genau an dieser Stelle mit einer Vorrichtung oder über einer Kante zu brechen. Die Lager der durch Druck hochbelasteten Schneidräder müssen von Zeit zu Zeit geschmiert werden. Sägeblätter bzw. -drähte sowie Bohrer und Kreisschneider sind ebenfalls hartmetallbestückt.
Wird mit der Stichsäge gearbeitet, darf das Blatt im Sägeschlitz nicht verkantet oder die Säge in einem zu kleinen Radius geführt werden. Das führt unweigerlich zum unkontrollierten Bruch der Fliese.
Werkzeug für Kleber und Fugenmasse
Der Fliesenkleber wird mit einem gezahnten Spachtel oder einer gezahnten Traufel aufgetragen. Für kleine Fliesenarbeiten reicht ein Zahnspachtel aus Kunststoff, normal sind Metallspachtel mit Holzgriff. Wer sich häufiger mit Fliesenarbeiten beschäftigt, ist mit Spachteln aus rostfreiem Stahl am besten bedient. Eine kleine Kelle, ein Gummihammer und ein Quirl zum Anrühren von Kleber und Fugenmasse mit der Bohrmaschine sollten weiterhin zur Werkzeugausstattung gehören.
Die Fugenmasse wird mit einer Gummirakel in die Fliesenfugen eingewischt. Ein durchgehender Holzgriff erleichtert die Handhabung. Je nach Größe der gefliesten Fläche setzt man unterschiedlich breite Rakeln ein. Nicht zu feinporige Gummi- oder Kunststoffschwämme dienen zum Abtragen überschüssiger Fugenmasse. Nach dem Antrocknen der Masse wird mit trockenen Bauwolltüchern nachpoliert.