Besonders alte Blechspinde haben ihren ganz eigenen Charme-als authentische Zeitzeugen aus Gewerbe und Industrie. Wenn Sie also ein solches Stück finden: Festhalten, entrosten und aufarbeiten!
Vielleicht steht so ein Blechspind ja auch bei Ihnen im Keller oder auf dem Dachboden. Rostig, traurig und vergessen wartet er auf den nächsten Sperrmüll. „Nichts da!“, sagen wir von SelberMachen, „aus so einem Schrank lässt sich ein absoluter Hingucker machen.“ Zum Beispiel ein Geschirrschrank.
Sicher, einen Blechschrank zu entrosten ist eine staubige Angelegenheit, aber mittels Staubsauger am Schleifgerät können Sie die Schmutzverbreitung in Grenzen halten. Und seien Sie versichert: Es lohnt sich. Spätestens nach dem Lackieren werden Sie den alten Spind nicht wiedererkennen.
Das neue Innenleben haben wir aus lackierter MDF-Platte gebaut. Dazu benötigen Sie noch nicht einmal eine Säge, denn die Platten können Sie sich im Baumarkt zuschneiden lassen. Machen Sie sich also ran an den Schrank, denn eines ist sicher: Die alten Spinde werden immer weniger, die neuen kosten viel Geld.
Rost entfernen und den Untergrund von losen Farbresten befreien – das sind die grundlegenden Vorarbeiten für eine perfekte Lackschicht. Doch mühselig ist es, wenn man das ausschließlich mit einer Drahtbürste versucht. Da müssen schon ein paar starke Maschinenbürsten „ihren Kopf hinhalten“! Dabei gibt es die unterschiedlichsten Formen und Materialien wie etwa den Fächerschleifer (ganz vorn) aus vielen kleinen Abschnitten von Schleifleinen, mit dem man prima kleine Flächen bearbeiten kann. Die Topfbürste (links daneben) mit den Borsten aus Stahl eignet sich für strukturierte Flächen und Profile ebenso wie die sehr grobe Zopfbürste (dahinter). Die orangefarbene Scheibenbürste (ganz hinten) besteht aus Nylon. Nylonbürsten haben gegenüber den Drahtbürsten eine mehrfach längere Standzeit – man kann also länger mit ihr arbeiten. Man bekommt Nylonbürsten ebenfalls als Topf-, Fächer- oder Scheibenbürsten.
Rostschutz ohne aufwendige Vorbereitung?
Wenn das Eisen blank ist – kein Problem. Wenn es aber angerostet ist? Dann greift man zu speziellen Metallschutzlacken, zum Beispiel von Hammente. Die Vorbereitung beschränkt sich darauf, das Werkstück mit Rostentferner von starkem Rost und mit derDrahtbürste gründlich von losen Partikeln zu befreien. Farbreste werden glattgeschliffen. Dann streicht man direkt auf das immer noch etwas rostige Eisen. Möglich ist das, weil der Lack eine Kombination aus hochwertigen Harzen, hitzegehärteten Glaspartikeln, Farbpigmenten und wasserabweisenden Stoffen enthält. Diese Rezeptur stoppt die Rostbildung und verhindert – durch hermetischen Luftabschluss – Rostneubildung. Der Rostblocker arbeitet ebenso, ist aber eine Grundierung für herstellerfremde Farben.
1 Wichtig bei jedem Anstrich: Lose Untergründe und abblätternde Farbe müssen unbedingt entfernt werden. Das geht am einfachsten mit dem Winkelschleifer, der Multischleifbürste oder der Bohrmaschine mit entsprechendem Bürsten- oder Schleifkopf. Tragen Sie dabei unbedingt eine Schutzbrille gegen umherfliegende Lackplacken.
2 Kniffelige Stellen wie etwa Scharniere werden mit der Eisenbürste bearbeitet. Besonders geeignet sind dabei solche mit gebogenem Bürstenkopf.
3 Die Rostblocker-Grundierung wird auf den Flächen mit der Rolle und in den Fugen mit dem Pinsel aufgetragen.
4 Nach dem Durchtrocknen den Kunstharzlack auf gleiche Weise auftragen.