Das Land, wo die Zitronen blühen, liegt eigentlich jenseits der Alpen. Aber auch bei uns können Zitruspflanzen kräftig fruchten und uralt werden – wenn sie gut durch den Winter kommen.
Diese Pflanzen sind wie unser nordischer Traum vom Süden: Leuchtende Früchte inmitten glänzenden, immergrünen Laubs, dazu der betörende Duft dauerhaften Frühlings – kein Wunder, dass Zitruspflanzen zu den beliebtesten Kübelpflanzen der Deutschen zählen. Dabei gelten sie als heikel, und sie stellen in der Tat gerade jetzt, während der Überwinterung, besondere Ansprüche.
All die Muntermacher im Früchtekorb (Foto) stammen von den immergrünen Zitrusarten, die auch im Winter viel Licht brauchen: Zitrone, Grapefruit, Limette, Apfelsine, Mandarine, Kumquat und Clementine.
Für sie sind helle und luftige, 5° bis 10° C kühle Winterquartiere ideal – also am esten unbeheizte Wintergärten oder frostfreie Gewächshäuser. Wer seiner Zitrone nur den dunklen Keller mit etwa 10° C bieten kann, muss für Licht sorgen. Dann sollten an der Decke, etwa 50 cm über der Pflanze, Pflanzenleuchten (siehe nächstes Heft) befestigt sein, die mindestens zehn Stunden täglich brennen sollten.
Die Faustregel für Citrus wie für die meisten mediterranen Kübelpflanzen lautet: Je wärmer überwintert wird, desto heller müssen sie stehen. Es geht aber auch einfacher: mit einem frostharten Citrus aus der gemeinsamen Aktion von SelberMachen und der Südflora-Baumschule. Der darf im Garten bleiben.
1 Ein Kübel Saures: Als Busch gezogen, wirken Zitronen besonders üppig. Für die Topfkultur sehr gut geeignet sind die Sorten „Lisbon“, „Vier-Saison-Zitrone“ und die „Meyer-Zitrone“.
2 Kumquat statt Drops: Die dattelgroßen Früchte werden samt Schale genascht.
3 Bonsai italiana: Die kleinen Goldorangen oder Kumquat (Fortunella margarita) wachsen als Bäumchen wie als Hochstamm schwach und kompakt, die Früchte bleiben lange an der Pflanze.