Alles über farbige Lacke – Deckende Öl und Lackfarben

Das Angebot an Lacken ist vielfältig. Sie unterscheiden sich nicht nur in Farben und Effekten, sondern auch in den Zusammensetzungen. Irgendwann stellt man fest: Die Lackschichten an Bauteilen oder Möbeln sind beschädigt oder vergilbt, werden rissig und blättern ab, oder die Farbtöne gefallen einem nicht mehr. Wenn neu gestrichen werden muß, sollte man wissen, welche … „Alles über farbige Lacke – Deckende Öl und Lackfarben“ weiterlesen

Das Angebot an Lacken ist vielfältig. Sie unterscheiden sich nicht nur in Farben und Effekten, sondern auch in den Zusammensetzungen.
Irgendwann stellt man fest: Die Lackschichten an Bauteilen oder Möbeln sind beschädigt oder vergilbt, werden rissig und blättern ab, oder die Farbtöne gefallen einem nicht mehr. Wenn neu gestrichen werden muß, sollte man wissen, welche Art von Farben für den jeweiligen Bedarf geeignet sind und woraus diese hergestellt werden.
Die Grundbestandteile von Farben und Lacken sind schichtbildende Bindemittel, Farbpigmente, Füllstoffe und Lösemittel. Als Bindemittel werden überwiegend „gelöste“ Harze bzw. Kunstharze verwendet. Im Heimwerkerbereich kommen Ölfarben (auch Naturfarben genannt), Al-kydharze (Kunstharzfarben) und immer mehr Acrylharze (wasserverdünnbare Farben) zum Einsatz. Pigmente sind pulvrig gemahlene Stoffe, die für die Farbgebung und Deckfähigkeit der Farben nötig sind. Eines der wichtigsten Pigmente ist Titandioxid (Weißlacke). Als Füllstoff werden Kreide, Kalkspat, Talkum, Schiefer- und Quarzmehl genommen. Das Lösemittel ist für die Konsistenz der Farben und Lacke wichtig. Es verdunstet bei der Trocknung. Kunstharzlacke enthalten allgemein ca. 50 Prozent organische Lösemittel. Diese sind zwar brennbar, aber nicht gesundheitsgefährdend.

Einen Kunstharzlack (Alkydharz) besonderer Art, der in einer neuartigen Technologie (High-Solid) hergestellt wird, gibt es von dem Farbenhersteller Dulux. Der Festkörpergehalt der Farbe Nexus ist extrem hoch, der Lösemittelanteil besonders gering. Die Bindemittel werden auf der Basis pflanzlicher Öle hergestellt. Dadurch ist diese Farbe besonders geruchsarm. Auch kann, so der Hersteller, eine Anstrichschicht eingespart werden, der Verlauf ist trotz des hohen Festkörperanteils sehr gut. Die besten Ergebnisse erzielt man mit einem extra entwickelten Pinsel. Die spezielle Borstenmischung garantiert gute Farbaufnahme, gleichmäßige Farbabgabe und sorgt für eine glatte Oberfläche.
Eine Weiterentwicklung der konventionellen Lacke sind wasserverdünnbare Acryllacke. Sie werden mit dem Blauen Engel ausgezeichnet, wenn sie höchstens 10 Prozent organische Lösemittel enthalten -eine empfehlenswerte, umweltschonende Alternative.

Lackfarben selber mischen
Die meisten Produkte werden in den verschiedensten Farbtönen angeboten. Wer dennoch einen individuellen Ton herstellen möchte, der nicht als Fertigprodukt verfügbar ist, kann dies problemlos mit verschiedenen Farbtönen tun. Die einfachste Methode ist immer noch, die einzelnen unterschiedlichen Farbtöne miteinander zu mischen. Empfehlenswert ist es, auf kleinere Gebinde zurückzugreifen (es gibt sie bis zu 50 ml klein), andernfalls behält man nach dem Mischen eine zu große Menge von Restfarbe zurück.
Feinere Farbnuancierungen lassen sich auch mit Hilfe von Abtönfarben erzielen, die es für Lack- und Ölfarben in unterschiedlichen Tubengrößen gibt. Die kleinsten Mengen erhält man im Künstlerbedarf für Ölmalerei. Das Abtönmaterial ist allerdings sehr stark pigmentiert und pastös, so daß es vorher in etwas Lackfarbe oder Lösemittel verdünnt und aufgerührt werden sollte. Dann erst wird es in die eigentliche Farbe gemischt. Gute Ergebnisse werden auch mit universellen Farbkonzen-traten für alle Farbarten erzielt. Sowohl Öl-, Lack-, Nitro- wie auch wäßrige Wandfarben lassen sich damit abtönen.
Um dem Verbraucher den Zugang zu Lackierarbeiten so einfach wie möglich zu machen, werden von vielen Farbherstellern Farbmischtank-stellen angeboten. Hier kann man ganz nach eigenen Wünschen und Vorstellungen Farben in der gewünschten Menge mischen lassen.

Farbtöne aussuchen
Um die Wahl zu erleichtern, haben die meisten Farbanbieter außerdem Farbtonkarten hergestellt, aus denen die Vielfalt der Farbtonvarianten ersichtlich wird. Zuerst werden meistens die RAL-Töne (Grundfarbtöne) abgebildet, dazu die Farben, die miteinander vermischt werden können. In vielen Fällen werden die Mischungsverhältnisse der Farben zueinander unter den einzelnen Tönen vermerkt. Dadurch lassen sich der Anteil und die Menge der verschiedenen Farben, die zum Herstellen eines Farbtons benötigt werden, exakt errechnen.