Steinplatten müssen nicht immer nur im Sandbett verlegt werden. Auf dem richtigen Untergrund geht es auch mit Plattenlagern.
Sandbett oder Magerbeton, das sind die klassischen Untergründe, um Beton- und Steinplatten sicher und plan zu verlegen. Wenn ein fester Untergrund existiert, können Platten auch trocken verlegt werden. Das können Beton, eine Asphaltschicht, hochverdichteter Sand oder das Flachdach eines Bauwerkes sein. Allerdings werden die Platten nicht direkt auf den Untergrund gelegt, sondern auf Plattenlager. Das sind runde oder quadratische Träger aus Gummi oder Kunststoff, die unter die Ecken der Platten kommen.
Ein System mit Vorteilen
Die Platten liegen frei vom Untergrund, Regenwasser kann durch die Plattenfugen schnell ablaufen und in einer Dränage abgeführt werden oder in nicht sichtbaren Vertiefungen unter den Platten abfließen. Durch Anheben der entsprechenden Platten können die Abflußroste gereinigt werden. Frostprobleme treten nicht auf, da die Platten keinen direkten Bodenkontakt haben. Ist der Boden nicht eben, kann er durch Zwischenlagen ausgeglichen werden. Sacken die verlegten Platten partiell ab, kann man diesen Ausgleich auch später noch vornehmen.
Einfache Verlegearbeit
Am Beispiel eines Balkonbodens läßt sich demonstrieren, wie einfach das Verlegen mit Plattenlagern ist. Zuerst wird eine Mittellinie gezogen, die rechtwinklig zur Hauswand bzw. zum Geländer verläuft. Diese Linie liegt dann unter der Fuge zwischen den ersten beiden Plattenreihen. Diese Reihen werden Platte für Platte ausgelegt und jeweils ein Lager untergeschoben. Die Platten dabei dicht an die Trennstege drücken, damit alle Fugen die gleiche Breite haben. Mit einer langen Wasserwaage oder einem Richtscheit wird gemessen, ob die Plattenoberkanten exakt in einer Höhe liegen. Ausgeglichen wird mit Zwischenlagern, die man unter die zu niedrigen Plattenecken legt. Ist ein Lagerpunkt erheblich tiefer, kann auch eine Kunststoff- oder Keramikplatte unter das Plattenlager gelegt werden. Der Feinabgleich erfolgt mit Zwischenlagern auf dem Plattenlager. Sind alle ganzen Platten verlegt, werden Randplatten ausgemessen, zugeschnitten und eingepaßt. Dann kann die Behandlung der Oberfläche mit Imprägnierung erfolgen.
Nicht für alle Zeit
Auf Lagern verlegte Platten können leicht wieder aufgenommen werden, z.B. wenn die darunterliegende Fläche gereinigt werden soll. Eine Methode, die auch für Mietobjekte geeignet ist, bei denen der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden muß: Die Platten werden rückstandslos entfernt.
Nachträglicher Höhenausgleich
Auf einem speziellen Lager verlegte Platten kann man nachträglich ausrichten, ohne sie anheben zu müssen. Mit Hilfe eines Schraubendrehers, der in die Fuge geschoben wird, wird jede Plattenecke einzeln millimetergenau auf- und abbewegt.
Ideal für Terrasse und Balkon: exakt verlegte Platten, die sicher und fest auf dem Untergrund ruhen. Regenwasser kann unter den Platten ablaufen, ohne daß sich Pfützen bilden. Zu dem einfachen System gehören Lager für vier Ecken und Randplatten mit zwei Feldern sowie Eckplatten mit einem Feld. Zum Ausgleichen gibt es dünne Zwischenlager. Drei Typen von Plattenlagern reichen aus, um Flächen mit rechteckigen Platten zu belegen. Voraussetzung ist, daß alle Platten die gleiche Dicke haben. Noppen auf der Unterseite machen die Plattenlager auch auf glatten Unterböden rutschsicher. Für gleich breite Fugen zwischen den Platten sorgen die Trennstege. Mit den Zwischenlagern, die man in Segmente zertrennen kann, werden einzelne Platten oder auch alle vier Plattenecken eines Lagerpunktes in der Höhe justiert. Wie beim Fliesenlegen werden die Platten von einer Mittellinie zu den Rändern hin verlegt. Überstehende Betonreste auf den Lagerpositionen mit dem Meißel entfernen. Zuerst die ganzen Platten verlegen und genau ausrichten. Dann die Randstücke oder Ecken genau ausmessen. Bei komplizierten Formen eine Pappschablone anfertigen.
Zum Zerteilen der Steinplatten braucht man einen Winkelschleifer mit Stein- oder Diamantscheibe. Hände und Augen werden mit Handschuhen und Brille geschützt. Schmale Randstücke oder Ecken werden passend zugeschnitten, gegen Wegrutschen gesichert und wenn nötig außen auf abgetrennte Teile von Plattenlagern gelegt.
Die Fugen bis zur Blecheinfassung oder Sammelrinne für Regenwasser werden mit Kieseln aufgefüllt. So erspart man sich das genaue Zuschneiden der Randplatten. Unbehandelte Platten aus Naturstein oder Beton sollten gegen Wasseraufnahme imprägniert werden. Mit normalen Malwerkzeugen zuerst eine Grundierung auftragen.
Dann die Imprägnierung auftragen. Derart behandelte Platten verschmutzen nicht so leicht, nehmen kaum Wasser auf und sind besser gegen Frost geschützt.