Einer „Erschöpfung“ des Bodens unserer Zimmertopfpflanzen durch Entzug der in ihm enthaltenen Nährstoffe organischer und anorganischer Herkunft muß durch eine entsprechende Düngung begegnet werden. Theoretisch könnte man den Nährstoffbedarf, wenn er den Vorrat im erdgefüllten Topf übersteigt, durch ständiges Umpflanzen in neuen Boden befriedigen. Dies ist jedoch nicht zu jeder Zeit möglich und gerade während des gesteigerten Nährstoffverbrauches in der Hauptwachstumszeit mit Störungen verbunden, die vor allem blühenden Pflanzen nicht besonders gut bekommen.
Übrigens können Zimmerpflanzen in zu großen Töpfen unschön wirken! Häufig ist die Erde in solchen weiträumigen Gefäßen auch nicht genügend durchlüftet. Leicht führt dann Sauerstoffmangel und Versauern des Bodens zu Wurzelschädigungen, die Kümmerwuchs oder gar Verlust der Pflanze zur Folge haben. Voraussetzung für die Nutzung eines reichlichen Nährstoffvorrates ist nämlich ein gesundes Wurzelwerk. So lange der Topf also noch im rechten Verhältnis zur Pflanzengröße steht, sollte man bei den Zimmerpflanzen für den Ersatz der verbrauchten Nährstoffe durch eine flüssige Nachdüngung sorgen.
Eine solche zusätzliche Düngung soll nur gesunden Pflanzen verabreicht werden. Kranken, d. h. durch Wurzelschäden in ihrer normalen Entwick-lung gehemmten Pflanzen schadet eine solche Düngung nur. Auch bei Pflanzen, die sich in der Wachstumsruhe befinden, ist ein Düngen zwecklos und meist sogar schädlich.
Manche Pflanzenfreunde suchen – nach Rezepten aus Großvaters Zeiten -, durch Anwendung von Taubenmistjauche, Eierschalenwasser, Kaffeesatz und mancherlei Teeaufgüssen zu besonders kräftig wachsenden und prächtig blühenden Zimmerpflanzen zu gelangen. Für die moderne Zimmergärtnerei möchte man jedoch (nicht zuletzt aus hygienischen und ästhetischen Gründen!) von solchen Düngemitteln abraten. Um eine schnelle Wirkung zu erreichen, sollen die Nährstoffe als mineralische Dünger in einer von der Pflanze leicht aufnehmbaren Form gegeben werden.