Im Frühjahr, wenn der Winter mit Frost und dunklen Tagen vorbei ist, braucht der Rasen eine Kur. Belüftet und belebt mit einem Vertikutierer, ist er fit fürs Jahr. Wir haben einen Elektro-Rasenlüfter mit 32 cm Arbeitsbreite getestet.
Mit 20 kg Gewicht ist der Wolf-Vertikutierer kein Leichtgewicht. Dennoch lässt er sich leicht handhaben, wenn er erst einmal montiert ist. Wer das Gerät im Baumarkt kauft, kommt in der Regel um eine Selbstmontage nicht herum. Die Bedienungsanleitung beschränkt sich hier auf Zeichnungen, die nicht immer eindeutig sind. Im Fachhandel wird das Gerät dagegen meist arbeitsbereit ausgeliefert -für viele Anwender sicher hilfreich.
Von diesen Anfangsschwierigkeiten abgesehen, ist der UV 32 EV einfach und übersichtlich zu bedienen. Die Arbeitshöhe lässt sich mit einem Drehgriff über ein Gestänge stufenlos einstellen. Allerdings sagen die Markierungen nichts über die tatsächliche Arbeitshöhe beziehungsweise -tiefe aus. Wie bei den meisten anderen Vertikutieren geht auch hier Probieren über Studieren, zumal sich die Messer im Laufe der Zeit ohnehin abnutzen und dann nachgestellt werden müssen. Gewöhnen muss man sich aber an die Markierungen Plus und Minus am Drehgriff. Dreht man den Griff in Richtung Plus, werden die Messer abgesenkt und umgekehrt.
Für den Transport lässt sich das Vertiku-tierergehäuse mit einem Hebel einfach anheben. Die Messer schleifen dann nicht über den Rasen oder Gartenwege. Da der Hebel für die Transportstellung oben am Holm angebracht ist, funktioniert diese Lösung nicht mehr bei zusammengeklapptem Holm. Dann sackt das Fahrwerk gleich wieder ab.
Praktisch ist die Kabelklemme, die an einer Stange unter dem Holm aufgehängt ist. So kann sie sich seitlich bewegen und das Kabel sicher nachführen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn wenn das Netzkabel in die Messer geriete, würden die es kurz und klein schneiden.
Als Betriebsschalter dient ein großer Bügel, den der Anwender zum Handgriff ziehen muss. Damit der Motor jedoch anläuft, ist vorher zusätzlich noch eine Taste zu
drücken. Diese Lösung verhindert ungewolltes Anlaufen wirkungsvoll.
Der 1200-Watt-Motor ist angenehm leise und bietet genügend Leistung zum Vertikutieren. Nur bei hügeligem Untergrund, wenn die Messer zu tief in den Boden schneiden oder der Grasfang mal verstopft ist, bleibt er stehen.
Vierzehn nebeneinander aufgereihte Messer befreien den Rasen von Moos und Verfilzungen und schlitzen je nach Einstellung der Arbeitstiefe die Bodenkrume etwas an. Es ist schon erstaunlich, wieviel Grünzeug der Vertikutierer selbst aus einem gepflegten Rasen herauszupft. Bei ungepflegten und stark vermoosten Flächen empfehlen sich zwei Arbeitsgänge: Der Rasen wird erst einmal mit geringer Arbeitstiefe durchgekämmt, anschließend kann er dann mit größerer Arbeitstiefe kreuzweise vertikutiert werden. Serienmäßig liefert Wolf-Garten den Vertikuterer ohne Grasfangsack, für etwa 60 Euro gibt es ihn als Zubehör. Er lässt sich einfach am Gerät anbringen. Sein Nutzen ist jedoch zweifelhaft. Einerseits ist der Fangsack schnell mit Moos und Planzenresten gefüllt und muss deshalb häufig entleert werden, weil er sonst sehr leicht verstopft und den Motor abwürgt. Andererseits fängt der Sack aber längst nicht alles Grünzeug auf, das aus dem Rasen gekämmt wird. Nach getaner Arbeit muss der Rasenpfleger die vertikutierte Fläche deshalb ohnehin nachharken. Da kann man dann gleich auf den Fangsack verzichten.
Mit 32 cm Arbeitsbreite ist der UV32EV ausreichend für Flächen bis etwa 400 qm. Zum Preis von 250 Euro ist er zwar kei Schnäppchen, aber dennoch eine preis günstige Lösung, um schnell wieder zu einem schönen Rasen zu kommen.