Weder Bohlen noch Balken oder Holzstämme sind vor ihnen sicher: Mit vielen scharfen Zähnen beißen Kettensägen sich schnell durchs Holz. Wir haben das Vorzeigemodell des weltweiten Marktführers Stihl ausführlich getestet.
Mit einem Listenpreis von 306 Euro gehört die MSE 180 C sicher nicht zu den Billigsägen. Die nur im Fachhandel erhältliche Maschine ist deutlich teurer als die üblichen Baumarktsägen. Wir haben uns deshalb gefragt, ob sich die Anschaffung einer so teuren Kettensäge für den Heimwerker lohnt.
Die Stihl-Säge ist mit einer Quick-Stop-Super-Kettenbremse und einem werkzeuglosen Kettenschnellspannsystem ausgestattet. Die Kettenbremse stoppt die Sägekette sowohl beim Auslösen des Sicherheitsbügels am vorderen Handgriff als auch beim Loslassen des Netzschalters. So wird das mögliche Verletzungsrisiko minimiert. Bei Überlastung der Kettensäge schützt ein Überlastschutz Mensch und Maschine. Da die richtige Spannung der Sägekette Voraussetzung für sicheres Sägen ist, sollte sich die Kettenspannung immer leicht einstellen lassen. Die Stihl ist hierfür mit einem werkzeuglosen Kettenschnellspannsystem ausgestattet. Mit Hilfe einer großen Spannschraube und einem Einstellrad lässt sich die Kettenspannung jederzeit leicht nachjustieren. Bevor wir nun sägen können, muss erst noch Öl für die Kettenschmierung eingefüllt werden. Der Tank fasst 0,2 Liter Kettenschmieröl. Das reicht für knapp eine halbe Stunde sägen. Stihl empfiehlt, das biologisch abbaubare Bioplus-Öl aus dem eigenen Hause zu verwenden. Ist die Kettensäge aber nur gelegentlich im Einsatz, sollte der Anwender die Maschine nicht längere Zeit mit
Bio-Öl lagern, denn es verharzt mit der Zeit. Wenn Sie die Kettensäge mehrere Monate nicht benutzen werden, sollten Sie den Tank entleeren und Kette sowie das Schwert mit Harzlöser reinigen oder als letzte Tankfüllung ein synthetisches, allerding nicht biologisch abbaubares Kettenöl verwenden.
Beim Sägen zeigt sich die MSE 180 C von ihrer besten Seite. Ihr kräftiger 1800-Watt-Motor zieht die Sägekette auch bei dickeren Stämmen gut durch. Balken und Brennholz lassen sich mit der Stihl-Säge zügig zuschneiden. Solide Metallkrallen dienen dabei als Anschlag. Beim Bäumefällen im Garten behindert das immerhin 1,7 m lange Netzkabel jedoch die Bewegungsfreiheit.
Der Sicherheitsnetzschalter lässt sich zwar leicht, aber nur mit der rechten Hand bedienen. Bei längeren Arbeiten ist die geringe Aus-lösekraft für den Netzschalter angenehm, ebenso wie das geringe Gewicht der Maschine.
Wie alle Kettensägen ist auch die Stihl MSE 180 C für menschliche Ohren viel zu laut. Obwohl der Hersteller in der Bedienungsanleitung einen gemessenen Schallleistungspegel von 105 dB(A) angibt, garantiert er mit einem Aufkleber auf dem Gerät 104 dB(A). Außerdem ist die Maschine mit dem „Blauen Engel, weil lärmarm“ gekennzeichnet. Dieses Siegel können Kettensägen dann bekommen, wenn ihr Schallleistungspegel nicht mehr als 100 dB(A) beträgt. Drei unterschiedliche Messvorschriften machen diesen Wirrwarr möglich.