In Bädern und Küchen sind alte Holzdielen anfällig für Feuchte und deshalb oft besonders stark verworfen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sie für neue, schützende Bodenbeläge perfekt ausgleichen.
Die Ansprüche an einen Dielenausgleich sind nicht einfach zu erfüllen. Das geeignete System muss die Unebenheiten des Bodens ausgleichen, die Bewegungen des Holzes in gewissem Umfang mitmachen, eine absolut ebene Oberfläche bieten, und die Aufbauhöhe des Ganzen sollte nicht zu groß sein.
Das alles leistet die Lugato Ausgleichsmasse „Neu auf alt“. Dabei handelt es sich um ein Kunststoff-Zement-Gemisch, das in einer Dicke von 5 bis 20 mm auf den Dielen ausgegossen wird und dort zu einer harten, aber durchaus flexiblen Ebene abbindet. Das Geheimnis: Die Masse geht mit Hilfe einer Grundierung und einem aufgetackerten Armierungsgewebe einen festen Verbund mit dem Dielenboden ein.
Allerdings sind zum Gelingen dieser im Übrigen recht „spritzigen“ Arbeit umfangreiche Vorarbeiten nötig. Wichtig ist, dass die Masse an keiner Stelle weglaufen kann, weshalb alle Fugen dicht sein müssen. Der Randdämmstreifen, den Sie an die Wand kleben, verhindert, dass vom Boden zu den Wänden eine Schallbrücke entsteht. Und schließlich müssen Sie die Dielen unbedingt nachverschrauben, um ein Federn zumindest zu minimieren. Wollen Sie unterschiedliche Beläge ausgleichen, so müssen Sie unbedingt eine Bewegungsfuge in die Ausgleichsmasse einbauen. Die Schicht darf auf keinen Fall durchgehen, sonst gibts Risse in der Oberfläche. Kleben Sie den Übergang deshalb mit einem Styroporstreifen ab.
1 So sah der Boden nach der Entfernung des alten PVC-Belages aus. Die Fläche unter dem ehemaligen Ofen ist gefliest, die Holzdielen mit PVC-Kleber zugesetzt.
2 Mit einer EinscheibenSchleifmaschine und einer 24er-Schleifscheibe werden alle Kleber- und Lackreste entfernt.
3 Die Dielen müssen in jeden Balken mit je zwei Spaxschrauben nachverschraubt werden.
4 Alle größeren Fugen schmieren Sie mit der Ausgleichsmasse in dickerer Konsistenz zu.
5 Die Grundierung reguliert das Saugverhalten des Holzes und verbessert die Haftung. Sie ist genau auf die Ausgleichsmasse abgestimmt.
6 Am Übergang zu den Fliesen kleben Sie als Aussparung einen Styroporstreifen mit Klebestreifen auf die Fuge.
7 Den Abschluss an der Tür biden Sie mit einer Winkelleiste, die der Aufbauhöhe der Ausgleichsschicht entspricht.
8 Rundum kleben Sie einen Randdämmstreifen, ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband, an die Wand.
9 Beim Auftackern des Armierungsgewebes lassen Sie die Bahnen um 5 cm überlappen.
10 Um die Höhe von 2 cm rundum an den Wänden zu markieren, legen Sie einfach eine Wasserwaage flach.
11 Ist die Masse eingebracht, muss sie verteilt und entlüftet werden. Am besten geht das mit einem groben Besen.
Es geht auch anders!
Alternativ zu Ausgleichsmassen können Sie auch mit Plattenmaterialien einen ebenen Untergrund auf Ihren Holzdielen schaffen. Zwei Plattentypen stehen Ihnen dabei zur Verfügung: Die Verlegespanplatte mit Nut und Feder in einer Stärke von 22 mm und die Gipsfaserplatte. Beide sind ohne Mörtel oder sonst Angerührtes zu verlegen, weshalb sie auch den sinnigen Namen Trockenestrich führen. Beide Plattentypen müssen Sie fest mit den Holzdielen verschrauben, an den Stößen werden beide zusätzlich verleimt. Bedingt durch die Plattenstärke und die Unebenheiten der Dielen ist die Aufbauhöhe zum Teil erheblich dicker als bei der Ausgleichsmasse (ab 5 mm Stärke), sie beträgt nämlich mindestens 25 mm. Zudem müssen Sie die Platten durch Zuschneiden an die Raumgeometrie anpassen, was bei den gängigen Plattenformaten zu einem nervigen Gefummel werden kann.
Auf beide Platten können Sie nach entsprechender Vorbehandlung alle gängigen Bodenbeläge verarbeiten.