Leitungen transportieren elektrischen Strom, ganz einfach. Doch nicht jedes Kabel ist für alle Zwecke geeignet.
Elektrischer Strom in Haus und Wohnung wird in festen Leitungen – meist in oder unter Putz -verteilt und steht an Entnahmestellen wie z. B. Steckdosen zur Verfügung. Bis dorthin finden Leitungen mit starren Einzelleitern Verwendung, ab den Entnahmepunkten werden elektrische Geräte mit flexiblen Kabeln (z.B. Netzanschlußschnur eines Küchengerätes) angebunden. Gewöhnlich sind diese Leitungen dreiadrig. Unter einer Ummantelung verbergen sich die noch einmal isolierten Drähte: Die stromführende Phase ist durch braune oder schwarze Isolierung gekennzeichnet, der stromrückführende Mittelleiter, auch Nulleiter genannt, trägt eine blaue Isolierung, und der Schutzleiter ist gelbgrün isoliert.
Metallteile von elektrischen Verbrauchern sind als Sicherheitsmaßnahme mit dem Schutzleiter, der auch als Erde oder Erdungsleiter bezeichnet wird, verbunden.
Werden diese Teile stromführend, beispielsweise durch einen Defekt wie eine abgeknickte Zuleitung, wird der lebensgefährdende Strom über den Schutzleiter abgeführt.
Zweiadrige Netzleitungen mit Europaflachstecker sind nur an doppelt schutzisolierten Geräten zulässig.
Welche Leitung?
Eine Leitung hat eine gemeinsame Ummantelung für mehrere zusammengehörende Adern. Leitungen werden unterschieden durch Aufbau, Adernstärke und Adernzahl. Die Adern von Leitungen für die feste Verlegung auf, in oder unter Putz bestehen aus massiven Kupferdrähten. Flexible und hochflexible Leitungen haben Adern aus Litzen, die aus vielen Einzeldrähten zusammengedreht sind. Die Stärke einer Ader, der Leitungsquerschnitt in mm2, sagt aus, für welche Stromstärken, die maximale Belastbarkeit in Ampere (A), sie geeignet ist: Ein Leiter mit 1,5 mm2 verträgt eine Belastung von 16 A. Bei Netzstrom von 220 Volt (V) können an diesen Leiter Verbraucher mit einer Leistung von 3520 Watt (W) angeschlossen werden (Volt x Ampere = Watt). Ein dreiadriges Kabel, z.B. die Stegleitung NYIF-J, wird bezeichnet mit 3 x 1,5 mm2.
■ Stegleitungen: flache Leitung zur festen Verlegung in und unter Putz, nicht zulässig im Freien, im Erdreich und im Spritzbereich von Duschen und Badewannen.
■ Mantelleitungen (NYM): feste Verlegung in, unter und über Putz, nicht zulässig für Verlegung im Erdreich.
■ Erdkabel (NYY): Verlegung in Kabelkanälen und im Erdreich.
■ Flexible Leitungen: zum Anschluß ortsveränderlicher Verbraucher, z.B. Haushaltsgeräte, PVC-um-mantelte Leitungen bei normaler Beanspruchung, für stärkere Beanspruchung Gummischlauchleitungen.
Ring oder Rolle?
■ Kabel werden im SB-Regal als konfektionierte Ringe angeboten. Die Etiketten informieren über Länge, Zahl der Adern, Querschnitte und Einsatzzweck. Oftmals ist Maßarbeit günstiger: Loses Kabel von der Rolle kann in beliebigen Längen eingekauft werden, der laufende Meter ist preiswerter, der Verschnitt geringer.
Konfektionsware
Anschlußleitungen für E-Herd, Kaffeemaschine, Toaster, Plattenspieler und Bügeleisen braucht man nicht aus einzelnen Komponenten selbst herzustellen. Bei fälligem Austausch dieser Zuleitungen wählt man entsprechend konfektionierte Ware: Herdanschlußleitung (H05W-F), dreiadrige Netzleitung (H03VV-F) mit angespritztem Schutzkontaktstecker, zweiadrige Netzleitung (H03VV-F) mit angespritztem Europaflachstecker und die umsponnene Bügeleisen-Anschlußleitung (H03RT-F/3) mit Schutzkontaktstecker sind preiswert und erleichtern Reparatur oder Neuinstallation.
Thomas, ich danke Ihnen für diesen Artikel mit der Erklärung über das Kabel. Bevor diesen Artikel wusste ich nicht, dass nicht jedes Kabel für alle Zwecke geeignet ist. Es ist mir nun klar, dass die stromführende Phase durch braune oder schwarze Isolierung gekennzeichnet ist, der stromrückführende Mittelleiter, auch Nulleiter genannt, trägt eine blaue Isolierung, und der Schutzleiter ist gelbgrün isoliert. Vielen Dank für die nützliche Information, die uns zu hause bei der Renovierung helfen wird.