Trinkwasserleitungen aus Kunststoff Es muß nicht immer Kupfer sein

Ohne Löten, Schweißen oder Kleben lassen sich Rohrleitungen aus Kunststoff schnell, sauber und leicht verlegen.

Rohrleitungssysteme aus Kunststoff werden nach Blei, Stahl und Kupferrohren als vierte Generation der Sanitärinstallation bezeichnet. Der dafür verwendete Kunststoff, strahlenvernetztes Polyäthylen (PE-Xc), steht Metallrohren weder in der Haltbarkeit noch in den Materialeigenschaften nach. Vielmehr bieten Kunststoffrohre eine ganze Reihe wichtiger Vorteile.

Qualitätssiegel

Bei Trinkwasserleitungen werden an alle Materialien sehr hohe technische, hygienische und toxikologische Anforderungen gestellt. Leitungen werden nur dann zugelassen, wenn sie das Prüf- und Registrierungszeichen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) vorweisen können. Die DVGW-Richtlinien schreiben neben der Erstprüfung zur Zulassung eine jährliche Überwachungsprüfung der hergestellten Produkte vor, um einen gleichbleibenden Qualitätsstandard jedes einzelnen Teils zu garantieren. Neben den rein technischen Materialprüfungen nach DIN-Nor-men müssen alle Teile auch den hohen KTW-Empfehlungen (Kunst-stoff-Trinkwasser-Empfehlungen) des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes entsprechen.

Korrosionsfreiheit
Korrosion und Ablagerungen sind bei Kunststoffrohren ausgeschlossen. Selbst aggressivste Wasserqualität kann dem Rohrmaterial nichts anhaben. Lochfraß und Durchrostung sind ausgeschlossen. Darüber hinaus bieten die glattwandigen Kunststoffrohre und die Verbindungselemente keinerlei Angriffsflächen für Kalkablagerungen. Dadurch bleibt der Leitungsquerschnitt und somit der Wasserdruck innerhalb des Leitungsnetzes konstant.

Abgestimmte Systeme
■ Um sicherzugehen, daß Rohre, Verbindungs- und Anschlußteile, die Sie zur Erneuerung oder Erweiterung Ihres Leitungsnetzes mit Kunststoffrohren benötigen, genau zusammenpassen, sollten Sie diese möglichst von einem Hersteller kaufen, der ein abgestimmtes Komplettsystem anbietet. Nur dann ist optimale Sicherheit gewährleistet.

Installation in Leichtbauwänden
Durch ihre Flexibilität sind Kunststoffrohre besonders für die Erweiterung eines vorhandenen Leitungsnetzes geeignet, wenn nachträglich ein Gäste-WC oder eine Dusche installiert oder ein Dachboden ausgebaut werden soll. Sie lassen sich jederzeit problemlos durch stillgelegte Schornsteinschächte ziehen und an vorhandene Stahl- oder Kupferleitungsnetze anschließen. In Hohlwänden und -decken können die Leitungen dann unsichtbar und ohne großen Aufwand zu den neuen Zapfstellen verlegt werden.

Unterputzinstallation
Die Rohre und alle Verbindungsstücke sind so konzipiert, daß sie jederzeit problemlos auch unter Putz montiert werden können. Die Messinganschlußwinkel werden in eine Kunststoffdose eingesetzt und sind so vor direktem Kontakt mit Gips oder Mörtel geschützt. Die flexiblen Kunststoffrohre sind nach dem Rohr-im-Rohr-System konstruiert.
Dabei läuft das wasserführende Rohr, ähnlich in der Elektroinstallation, in einem Schutzrohr. Dies bewirkt gleich mehrere Vorteile. Wird versehentlich ein Rohr angebohrt, kann es von einer Zapfstelle aus herausgezogen und ein neues durch das Schutzrohr eingeschoben werden, ohne daß die Wand über die gesamte Leitungslänge aufgestemmt werden muß. Darüber hinaus bildet die Luft im Schutzrohr eine Isolierung, die Schwitzwasserbildung verhindert. Gleichzeitig werden die in Metallrohren üblichen Fließgeräusche reduziert, weil kein direkter Materialkontakt zur Wand besteht.

Mit Verlegeplänen Schaden Vorbeugen
■    Kunststoffrohre sind nicht mit dem Metalldetektor zu orten. Um zu vermeiden, daß irgendwann versehentlich eine Leitung ange-bohrt wird, ist es ratsam, während der Montage einen Verlegeplan zu erstellen. Sie können auch die Maße direkt auf die Wand schreiben und diese dann Stück für Stück fotografieren. Bei späteren Bohrarbeiten lassen sich so die Verlegebahnen der Rohre rekonstruieren. Viel Arbeit und Ärger bleiben damit erspart.

 

Ein Gedanke zu „Trinkwasserleitungen aus Kunststoff Es muß nicht immer Kupfer sein“

  1. Vielen Dank für diesen Tipp. Das ist wirklich ein sehr interessanter Artikel. Kunststoff hatte ich für dieses Anwendungsgebiet noch gar nicht erfasst. Ist es ausgeschlossen, dass es zu Kunststoffablagerungen im Trinkwasser kommen kann? Außerdem interessiere ich mich sehr für Anbieter von solchen Leitungen. Bei meiner Recherche bin auf Technoform aufmerksam geworden. Ist dies ein Anbieter, der Lösungen für diesen Bereich bietet?

    Vielen Dank und beste Grüße,
    Frank

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