Kleiner Stressratgeber

Stress ist ein unangenehmes und oft nicht leicht abwendbares Problem, mit dem man aber einen produktiven Umgang pflegen muss, wenn man langfristig sein körperliches und geistiges Wohlbefinden erhalten will.

Verschieben sie eine Veränderung ihres Stresshaushalts nicht auf morgen, sondern arbeiten sie (mit den entsprechende Tipps, die sie hier finden) täglich an ihrem Umgang mit Stress.

Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel die Isolation der sogenannten Stressoren. Darunter versteht man in der Stressforschung die Dinge, die uns oft „über den Kopf wachsen“, also Anforderungen, die wir als echte Belastung empfinden.

Stressoren können viele verschiedene Gesichter haben  – ein Todesfall in der Familie kann ebenso den Stress erhöhen wie eine Trennung, ein Umzug oder Arbeitslosigkeit. Lebenskrisen können sich vielfältig und negativ auf den Haushalt des Körpers auswirken.

Doch nicht nur psychische Extremsituationen können als Stressoren fungieren. Auch tägliche, nervige Kleinigkeiten (nach amerikanischem Vorbild auch in Deutschland oft als „daily hazzles“ bezeichnet) können unangenehmen und gesundheitsschädlichen Stress hervorrufen.

Ihr Mann hat wieder einmal die Zahnpastatube offen gelassen? Ihr Kollege den letzten Kaffee getrunken, ohne neuen zu machen? Oder ihr Kind versucht zum wiederholten Mal, sein Spielzeug in der Toilettenschüssel zu waschen?

All dies sind kleine, eigentlich scheinbar unbedeutende Faktoren, die sich allerdings zu Stressoren hochschaukeln können. Das ist nämlich das unangenehme am Stress – er ist kumulativ. Dinge, die sie eigentlich früher locker ertragen haben, nerven sie plötzlich, wenn sie gestresst sind, und sie fluchen über scheinbare Bedeutungslosigkeiten, weil sie zu viel Ärger über ihre täglichen und großen Stressoren angestaut haben.

Daher ist es sehr wichtig, dass sie erfahren, was sie in ihrem Alltag und in ihrer besonderen Situation so stresst, dass sie darunter leiden.

Obwohl die Vielfalt der Stressoren eine umfassende Auflistung aller möglichen Faktoren unmöglich macht, gibt es dennoch einige Möglichkeiten, die Punkte herauszuarbeiten und zu erkennen, die vielleicht typisch für Menschen in ihrer Situation sind.

Man unterscheidet zum Beispiel die physikalischen Stressoren von den Leistungsstressoren und den sozialen Stressoren. Alle drei können ähnliche unangenehme Auswirkungen haben, unterscheiden sich aber relativ grundlegend in ihrem Ursprung.

Physikalische Stressoren zum Beispiel sind auf die eine oder andere Art mit den Gegebenheiten in ihrer Umwelt verbunden. Typische Stressoren in dieser Kategorie sind schlechtes Licht am Arbeitsplatz, Lärm in der eigenen Wohnung (oder im Büro), Durchzug, unangenehme Arbeitszeiten oder Verkehrsstaus auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen.

Diese Stressoren sind manchmal einfach von Außen zu ändern – vielleicht können sie andere Schichten übernehmen, wenn sie sich zu sehr belastet fühlen, oder sie gehen zu anderen Zeiten einkaufen, doch oft ist es nicht in ihrer persönlichen Macht, diese Stressoren einfach auszuschalten.

Leistungsstressoren sind eng verbunden mit den Pflichten des täglichen Lebens, und uns alle betreffen. Wenn sie stark unter Leistungsstressoren leiden, fühlen sie sich typischerweise überfordert, gelangweilt oder haben Versagensängste; auch eintönige Arbeit kann ebenso Stress verursachen wie zu schnelllebige und herausfordernde.

Achten sie darauf, wie sie mit den Pflichten ihres Lebens umgehen – belasten sie sie mehr, als sie sie erfüllen? In diesem Fall leiden sie wahrscheinlich unter Leistungsstressoren.

Soziale Stressoren schließlich verursachen Stress, der in zwischenmenschlichen Beziehungen begründet ist. Auch hier sind die Möglichkeiten mannigfaltig – vielleicht leiden sie unter Konflikten am Arbeitsplatz oder zu Hause, sie fühlen sie einsam oder bekommen für ihre Leistung scheinbar zu wenig Anerkennung. Typisch für soziale Stressoren ist ein verschlossenes Verhalten, bei dem ihnen insbesondere der Kontakt mit Menschen große Schwierigkeiten macht.

Wenn sie nun eingegrenzt haben, in welchem Bereich sie den meisten Stress verspüren, dann können sie sich daran geben, die kritischen Situationen im Einzelnen zu betrachten.

Es wird ihnen mit einiger Übung bald keine Mühe mehr bereiten, solche Vorkommnisse zu erkennen – vielleicht fühlen sie sich schlecht, wenn sie eine bestimmte Person sehen, oder sie erkennen ihren eigenen Unmut vor der Aufnahme einer stressbelasteten Tätigkeit. Nehmen sie sich einige Tage Zeit, um sich selbst zu beobachten und die Situationen zu erkennen und mit sich selbst zu klären.

Ist ihr Stress eventuell wirklich unbegründet? Es ist gut möglich, dass sie sich von Situationen belastet fühlen, die es in der Tat gar nicht wert wären, oder dass sie Stress durch das Treffen mit einer Person empfinden, auch wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt.

Vielleicht werden sie aber auch darauf stoßen, dass sie wirklich manche Situationen in ihrem Alltag erleben, die ihnen sehr unangenehm sind und die trotz aller Einsicht wirklich stressbelastet sind.

Ganz gleich, ob sie unbegründet oder mit scheinbar gutem Grund zu viel Stress empfinden – auf jeden Fall erkennen sie Stress daran, dass die Situation sie im Griff hat und nicht umgekehrt.

Stress ist gekennzeichnet von Kontrollverlust, Zeitdruck und Anspannung, drei typische Faktoren, die sehr viele Menschen aus ihrem Alltag kennen.

Sie haben nun also erkannt, dass sie unter Stress stehen. Was aber kann man dagegen tun? Nur die Erkenntnis, dass der Stress eventuell nicht gerechtfertigt ist, schafft noch keine Abhilfe.

Sie müssen, damit sie positiv mit ihrem Stress umgehen können, sich selbst in ihrem Stress erkennen.

Der erste Schritt zu dieser Entwicklung ist die Kenntnis über ihre Stress-Persönlichkeit. Menschen gehen individuell recht unterschiedlich mit Stress um, weisen aber durchaus deutliche Gemeinsamkeiten auf, weshalb man von zwei Stresstypen spricht, die sich durch bestimmte Verhaltensweisen auszeichnen.

Typ A ist charakteristisch für Menschen, die aufbrausend und leicht erregbar sind und die zur nervösen Reaktionen neigen. Sie können bei Dauerstress mit Schwierigkeiten mit ihrem Blutdruck oder mit ihrem Herzen rechnen.

Typ B wiederum kennzeichnet Menschen, die äußerlich oft erstaunlich ruhig wirken, da sie ihren Ärger „herunterschlucken“. Das landet im Magen: sie sind bei dauerhaftem Stress besonders anfällig für Magen- und Darmbeschwerden bis hin zu Geschwüren