Handsägen – Auf Schub und Zug – Teil 2

Anzeichnen und Ansägen

Zum Anzeichnen auf Holz sollten Sie grundsätzlich nur Bleistift verwenden, da die Tinte sowohl von Kugel-wie von Filzschreibern in das Holz einzieht. Beim Ansägen wird die Säge zunächst in einem möglichst flachen Winkel auf Zug geführt, um eine Führungskerbe herzustellen. Da der Sägeschnitt immer Material in Sägeblattstärke „stiehlt“, muß immer außerhalb des Anrisses gesägt werden.

Der ersten Züge mit der Handsäge

Um eine Führung für das Blatt zu bekommen, werden die ersten Züge der Säge durch langsames Heranziehen in das Holz geschnitten. Dabei kann der oberhalb der Zahnung angelegte Daumen helfen, den gewünschten Punkt auf dem Holz zu treffen. Damit der Schnitt gerade und parallel zum angezeichneten Strich verläuft, peilt man beim Sägen von oben über das Blatt auf diesen Strich. Korrekturen mit der Hand verändern die Sägerichtung.

Um die Führungskerbe im Holz herzustellen, das Blatt druckfrei nur auf Zug führen.
Damit die Säge nicht springt, sollten beim Anschnitt mindestens drei Zähne im Eingriff sein. Immer im abfallenden Holz sägen.
Um eine saubere Schnittkante zu erhalten, muß die Säge in gleichmäßigen und langen Zügen geführt werden.
So sieht die Unterseite des Holzes bei verschiedenen Anstellwinkeln der Säge aus: 1 = 90°, 2 = 45°, 3 = 20-25°.

Bei langen Trennschnitten empfiehlt es sich, gegen das Einklemmen am Schnittanfang einen Keil einzusetzen.
Damit sich fein gezahnte und eng geschränkte Sägen nicht im Sägeschnitt festsetzen können, das Blatt gut reinigen und mit Wachs bestreichen.
Halten Sie das Abfallstück bei den letzten Sägezügen fest, damit die Ecke beim Herabfallen nicht ausbricht.
Eine Unterlage aus Abfallholz sichert die Sägekante und schont gleichzeitig die Werkbank oder den Arbeitstisch.

Wenn die Säge klemmt

Da Holz immer das Bestreben hat, sich wieder zusammenzuziehen, kann sich, insbesondere bei Längsschnitten, das Sägeblatt festklemmen. Auch Harznester im Holz oder eine zu enge Schränkung der Zähne bremsen das Sägeblatt. Deshalb sollte es immer sauber und blank sein. Harz und Kleberreste lassen sich mit Terpentinersatz entfernen, Rost mit feiner Stahlwolle. Handsägen lagert man immer hängend und schützt das Blatt durch einen Pappschuber vor der Berührung mit anderen Werkzeugen.

Sägeführung

Beim Sägen sollte das Sägeblatt nicht in kurzen Zügen hin und her, sondern immer in seiner vollen Länge genutzt werden. Der Druck auf die Zähne verstärkt sich von der Blattspitze zum Handgriff. Dabei sollte man die gesamte Armlänge und den Oberkörper zur Kraftübertragung einsetzen. Um bei fein strukturierten oder beschichteten Platten ein Ausbrechen an der Unterseite zu verhindern, muß eine möglichst fein gezahnte Säge eingesetzt und diese in einem möglichst flachen Winkel gleichmäßig geführt werden.

Der letzte Zug

Beim letzten Sägezug ist schon manches Werkstück zerstört worden. Weil dabei nur noch wenige Holzfasern stehen, kann leicht die Ecke ausreißen. Deshalb sollte das Werkstück immer in der Werkbank oder mit Zwingen auf dem Arbeitstisch festgespannt sein. So hat man eine Hand frei, um das Abfallstück festzuhalten, bevor es abbricht. Bei dünnen Brettern ist es ratsam, diese mit einem Stück Abfallholz zusammen festzuspannen und beide Teile gemeinsam durchzusägen. So kann kein Schnitt mißlingen.

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